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Rostocker Möwe Hauk bekommt Hymne von MacFly und Onelove

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Möwen mit Mützen und Fische mit Basecaps gibt's nur im Trickfilm? Nicht mit David Grabarczyk. Der 31-jährige Rostocker schmückt mit diesen Motiven Kleidung – für sein 2012 gegründetes Modelabel Onelove. Mit mehr als 31 000 Facebook-Fans ist Grabarczyks Mode inzwischen fester Bestandteil der Fashionkultur in MV. Nun steht eine neue Kollektion in den Startlöchern – und eine musikalische Überraschung.




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Die neuen Motive der Sommerkollektion 2018

Stadtahfen moin
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„So populär wie jetzt war Heimatliebe noch nie“, erklärt sich Grabarczyk den Erfolg seines Labels. Am kommenden Montag veröffentlicht er bereits die 15. Kollektion für 20- bis 35-jährige Küstenliebhaber. Vorab gibt er der OSTSEE–ZEITUNG exklusive Einblicke.

„Wir lassen wegen des Stadtgeburtstags unser Stadthafen-Motiv wieder aufleben“, kündigt er an. Das Motiv mit zwei Kränen und dem Schriftzug gibt's auf einem T-Shirt (Foto oben links).

Ein norddeutsches „Moin“ mit Leuchtturm und Fisch-Hintergrund bildet ein weiteres Motiv der Sommerkollektion 2018 (Foto oben rechts).

Das Motiv „Ankerliebe“ besteht aus einem gekippten Anker, der den Buchstaben „L“ im Wort „Liebe“ formt (Foto unten links).
 
Im Mittelpunkt der Kollektion steht ein Ankermotiv, das an den vitruvianischen Menschen von Leonardo Davinci angelehnt ist. Grabarczyk nennt ihn den „Anchora Davinci“: „Er steht für die menschliche Symmetrie, die Schönheit bedeutet“, so der 31-Jährige. Für die neue Kollektion wurde das Motiv aufgearbeitet. (Foto unten rechts)

Auch Motive der Marke „Meerverliebt“ werden in der Kollektion enthalten sein. „Meerverliebt“ ist brandneu: Grabarczyk schuf sie im Oktober 2017.

Foto: Julia Boldt


Stadtahfen moin
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„Es ist das erste Mal, dass ein Produkt im Sortiment bleibt“, freut sich Grabarczyk. Gemeint ist eine Möwe aus der vergangenen Kollektion – deren Geschichte wohl vielen bekannt vorkommt.

„Ich hatte ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde“, erzählt Grabarczyk. „Ich war mit einem Erbseneintopf in der Hand auf dem Weg zu Freunden am Strand. Es lagen zwei Wiener darin, die durch die Wursthülle verbunden waren. Meine Freunde gestikulierten panisch in meine Richtung, aber da war es zu spät. Eine Möwe stürzte sich auf meinen Eintopf und flog davon – mit den Würstchen über dem Schnabel hängend: eins links, eins rechts.“

Er schuf das Motiv, setzte ihr eine Mütze auf. Nun fehlte nur noch der Name.

Foto: Ove Arscholl

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„Auf Facebook habe ich eine Umfrage zwischen 'Hauke' und 'Emma' gestartet. Dabei ist unabsichtlich das 'e' von ’Hauke’ verschwunden.“ Stunden später habe er gedacht, „die Leute können nicht lesen“, weil alle Kommentatoren „so scharf auf 'Hauk' waren.“

Er war geboren: Hauk, die Kultmöwe und Bestseller des Labels. Kein Wunder: Jeder, der sich in Warnemünde mal ein Fischbrötchen geholt habe, kenne die Situation. „Da sitzen die ganzen Hauks daneben und geiern drauf“, lacht er. Gerade dafür liebe er Möwen.

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„Hauk braucht eine Hymne", dachte sich Grabarczyk eines Tages. Hauk ist Bestseller und auch sein persönliches Lieblingsmotiv. Eben eine hanseatische Kultmöwe.

„Also habe ich meinen Freund, den Rostocker Rapper Mac Fly, gefragt.“ Das Ergebnis: Ein Musikvideo, in dem Mac Fly rappt und Grabarczyk den Refrain singt. „Der König der Möwen“ erscheint am 6. April als Single.

Foto: Privat (Mac Fly)

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Interview von Karolin Hebben

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Was hast du beruflich gemacht, bevor du Onelove gegründet hast?
David Grabarczyk: Zuerst habe ich eine Ausbildung zum Finanzkaufmann bei einer Bank gemacht. Da habe ich gemerkt, dass ich gut verkaufen kann. Aber mit der Zeit wollte ich lieber etwas verkaufen, das Spaß macht. Von meiner Idee zum Shop habe ich dann Freunden und Familie erzählt und sie waren begeistert.

Trägst du deine Kleidung auch selbst – oder ist man, ähnlich wie Musiker von eigenen Songs – irgendwann genervt davon?
Meine neuen Kollektionen trage ich meist schon eine oder zwei Wochen, bevor sie rauskommen. In diesem Zeitraum trage ich die Sachen sehr gerne. Es ist immer ein schmaler Grat: Man will nicht, dass die Leute denken: „Was für ein Vogel, der trägt jetzt seine eigenen Klamotten zur Schau“. Wenn die Kollektionen dann rauskommen, trage ich sie weniger. Wenn man sich jeden Tag auf der selbstständigen Reise befindet, um die Kleidung zu bewerben und zu vertreiben, ist es irgendwann nicht mehr angebracht.
Viel schöner ist es, durch die Kröpi in Rostock zu gehen und alle zwanzig Meter jemanden zu sehen, der die Kleidung trägt. Links läuft jemand mit ’ner Mütze von mir, rechts jemand mit einem Hoodie. Das macht Spaß – da fließt auch mal eine Träne.

Wird bei dir am Tag der Veröffentlichung einer neuen Kollektion ordentlich gefeiert?
Ich sitze am Abend vorher meistens mit zwei, drei Leuten zusammen. Aber nichts Dolles, denn im Endeffekt kann man nur feiern, wenn man was geschafft hat. An dem Tag, an dem man eine neue Kollektion rausbringt, weiß man noch lange nicht, ob die Klamotte ankommt. Zum Glück war das bisher immer der Fall - und wenn man das dann weiß, ja – dann wird auch mal gefeiert. Am Tag vorher habe ich eher Bauchschmerzen, weil ich so aufgeregt bin.  

Welches ist dein persönliches Lieblingsmotiv?
Mittlerweile ist es tatsächlich Hauk. Er ist das allerteuerste Motiv in der Produktion. Normalerweise freut man sich, wenn Produkte beliebt sind, die weniger kosten. Hauk kostet ein Schweinegeld, aber es ist mir egal. Ich kann mich an dem kleinen Tier einfach nicht satt sehen. <QA0> Viele schreiben mir und fragen, ob ich mal die Farbe von Hauks Mütze verändern würde, damit es ihn noch vielfältiger gibt. Viele wissen nicht, dass das Grau, aus dem der zugehörige Pullover ist, die erste Farbe war, mit der Hoodies produziert wurden. Es ist so ein Standard-Oldschool-Textil, da möchte ich nicht mit Farben rumspielen und Hauk auch generell nicht verändern. Man sieht, wie die Leute sich verändern, wenn sie ihn tragen.

Inwiefern verändern sie sich?
Sie verändern ihr Auftreten, sind glücklicher und lustiger. Wenn man mit einem Hauk an einem Montagmorgen um acht Uhr ins Büro kommt, hat die Hälfte der Kollegen bessere Laune. Das ist auch ein Aspekt meiner Zielgruppe: Manche kommen von der Küste, mussten aber aus beruflichen Gründen wegziehen. Die kaufen dann Kleidung mit maritimen Aufdrucken, weil sie zeigen wollen, wo sie herkommen. Heimatgefühl ist eben angesagt.

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Dieser Satz wird in Hauks Hymne gesungen. Eine Lebenseinstellung, die nicht nur Möwen innehaben, sondern auch Grabarczyk pflegt. „Ich bin ein Bauchmensch“, verrät er. Dass sein Label so erfolgreich ist, verdankt er auch seiner Mutter Marlies Gilde (63). „Sie versendet Pakete und ich sorge dafür, dass sie versendet werden müssen“, erzählt er nicht ohne Stolz.

Selbst trägt David Grabarczyk seine Kleidung auch ab und an. Typisch norddeutsch mit einem Friesennerz, ahmt er in „König der Möwen“ Flügelbewegungen einer Möwe nach. David Grabarczyk und sein Label Onelove befinden sich im Höhenflug.

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Übersicht

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Kapitel 1

Bidl1
Kapitel 2 Neue Motive der Sommerkollektion

Rostock 2902085 1920

Ol2
Kapitel 3

Hro ove moewe13

Haukeee
Kapitel 4

Macfly2
Kapitel 5

Elke winter

Rachel
Kapitel 6

Onell

Ol3
Kapitel 7

David
Kapitel 8

Macfly2
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