Hinweis

Für dieses multimediale Reportage-Format nutzen wir neben Texten und Fotos auch Audios und Videos. Daher sollten die Lautsprecher des Systems eingeschaltet sein.

Mit dem Mausrad oder den Pfeiltasten auf der Tastatur wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Durch Wischen wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Los geht's

225 Jahre Heiligendamm: Was Sie über das erste deutsche Seebad wissen sollten

Logo https://multimedia.ostsee-zeitung.de/225-jahre-heiligendamm-was-sie-uber-das-erste-deutsche-seebad-wissen-sollten

Ein Bad in der Ostsee war Anlass zur Gründung Heiligendamms. Seitdem sind hier Logierhäuser, Villen und ein Bahnhof entstanden. Die „Weiße Stadt am Meer“ bietet jedes Jahr ein Historienspektakel, ist Reiseziel von Prominenten, Filmkulisse. Ein Strandkorb-Foto machte das erste deutsche Seebad im Jahr 2007 weltbekannt.

Zum Anfang


Im Spätsommer des Jahres 1793 badete Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin auf Anraten seines Leibarztes Samuel Gottlieb Vogel das erste Mal in der Ostsee. Der Herzog war so begeistert, dass er ein Seebad errichten ließ. 1796 wurde das erste Badehaus fertiggestellt – dort wo heute das Haus Mecklenburg des Grand Hotels steht. Am Kurhaus erinnert heute eine lateinische Inschrift an die Botschaft von damals: „Freude empfängt dich hier, entsteigst du gesundet dem Bade.“

Foto: Tourist-Information Bad Doberan-Heiligendamm


Zum Anfang

Das Kurhaus in Heiligendamm, das von 1814 bis 1816 errichtet wurde, ist eines der ältesten Gebäude des Seebades und zählt zum Ensemble des Grand Hotels Heiligendamm. Die Luxusherberge direkt an der Ostsee ist in Besitz von Paul Morzynski, der diese vor fünf Jahren aus der Insolvenz übernommen hatte.

Zum Ensemble gehören neben dem Kurhaus das Haus Mecklenburg, das Haus Grand Hotel, das Severinpalais, die Orangerie und die Burg Hohenzollern. Die Gebäude wurden zwischen den Jahren 1793 und 1870 erbaut, 1996 von der Jagdfeld-Gruppe erworben und nach sorgfältiger Rekonstruktion am 1. Juni 2003 als Grand Hotel Heiligendamm eröffnet.

Foto: Bernd Wüstneck/ dpa


Zum Anfang

Scheinwerfer, Stative, Kameras  - im Grand Hotel Heiligendamm keine Seltenheit. Die Luxusherberge war schon öfter Kulisse für Filme und Musikvideos. Der Martin Suter Roman „Allmen und der rosa Diamant“  mit Heino Ferch in der Hauptrolle wurde unter anderem hier gedreht. Musiker Axel Bosse  nutzte das Hotel als Kulisse für sein Musikvideo „Steine“. 2015 drehte der italienische Regisseur Roberto Ando „Le Confessioni“ in der Luxusherberge. In den Hauptrollen der französische Filmstar Daniel Auteuil , Lambert Wilson und Moritz Bleibtreu. 2012 entstanden in Heiligendamm „Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ mit Christine Neubauer und „Deckname Luna“. 2010 wurde „Das Blaue vom Himmel“ mit Hannelore Elsner dort gefilmt. Und 2005 drehte Helmut Dietl in Heiligendamm Teile seines Films „Vom Suchen und Finden der Liebe“ mit Moritz Bleibtreu.

Foto: Georg Wendt/dpa

Zum Anfang

Vom 6. bis 8. Juni 2007 waren die Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt zu Gast im Grand Hotel Heiligendamm. Das Foto von ihnen im Strandkorb ging um die Welt. Zum G8-Gipfel kamen Angela Merkel (Deutschland), Nicolas Sarkozy (Frankreich), Tony Blair (Vereinigtes Königreich), Romano Prodi (Italien), Wladimir Putin (Russland), George W. Bush (USA), Stephen Harper (Kanada) und Shinzo Abe (Japan). Hinzu kamen Delegationen beispielsweise aus Kanada und Afrika sowie EU-Kommissar Jose Manuel Barroso.

17 000 Polizisten, rund 5000 Journalisten aus 73 Ländern und Zehntausende Demonstranten waren an diesen drei Tagen in der Region rund um Bad Doberan.

12 Kilometer lang und 2,50 Meter hoch war der Sicherheitszaun, der um das erste deutsche Seeheilbad gezogen wurde. Ein 3,5 Kilometer langes und 20 Meter breites Netz sperrte den Ort unter Wasser von der Seeseite aus ab. Ab dem 30. Mai 2007 war Heiligendamm eine Festung. Ohne Nachweis kam niemand rein.

Foto: Peter Kneffel/dpa

Zum Anfang

Jeden Sommer wird in Heiligendamm offiziell die Badesaison eröffnet. Beim historischen Anbaden werden Persönlichkeiten aus dem Jahr 1825 wieder zum Leben erweckt, darunter der Gründer des ersten deutschen Seebades, Großherzog Friedrich Franz I. (r., gespielt von Hans-Peter Hahn) und Badearzt Prof. Samuel Gottlieb Vogel (Dr. Peter Kupatz) Mit  viel Humor und Sinn für die Geschichte wird in die Badesaison gestartet.

Foto: Anja Levien

Zum Anfang

Die sieben Villen entlang der Promenade von Heiligendamm werden Perlenkette genannt und sind heute im Besitz von Anno August Jagdfeld, der 1996 große Teile Heiligendamms kaufte. Die einst weißen Häuser brachten Heiligendamm auch den Beinamen "Die weiße Stadt am Meer" ein.

Großherzog Friedrich Franz II. ließ die Villen zur Aufnahme von Familien und deren Bediensteten sowie einzelner Badegäste während der Saison als Logierhäuser bauen. Haus „Greif“ wurde beispielsweise als Gästehaus für die Angehörigen der großherzoglichen Familie Mecklenburgs erbaut. Die Villa ist mittlerweile saniert. Ebenso die Villa „Perle“ direkt neben dem Grand Hotel. Während diese abgerissen und neu aufgebaut wurde, wurde die Villa „Greif“ im Bestand saniert.
Ebenso derzeit auch die Villa „Möwe“. Die andere Häuser sollen in den kommenden Jahren folgen.

Foto: Anja Levien

Zum Anfang

In Heiligendamm hält die Mecklenburgische Bäderbahn Molli. Seit 1886 verkehrt die Schmalspurbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm, zu Beginn um Badegäste an die Ostsee zu transportieren. Mit dem Ausbau ins heutige Kühlungsborn-West 1910 wurden auch Güter gefahren.

In Heiligendamm regelt heute noch ein Fahrdienstleiter mit mechanischer Stellwerkstechnik die Zugfahrten. Die Schranken werden von Hand gekurbelt.

Foto: Anja Levien

Zum Anfang

Über 50 Jahre hatte die Fachschule für angewandte Kunst, die 1949 gegründet wurde, ihren Sitz in Heiligendamm. Sie wurde 1992 der Hochschule Wismar angeschlossen und zog im Sommer 2000 in einen Neubau auf dem Wismarer Campus.

Die Fachhochschule zählte bis zu 200 Studenten.

Heute findet sich in dem Gebäude der Sitz der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm.

Foto: Anja Levien

Zum Anfang

Seit 2005 trägt Heiligendamm den Titel Seeheilbad, seit 2014 dauerhaft. Nach dem Kurortgesetz muss es dafür eine Einrichtung zur Abgabe und Anwendung der Kurmittel geben. Im Fall Heiligendamm war das Kurmittel bisher das Ostseewasser, welches bei den Dermatologie-Patienten in der Median-Klinik angewendet wurde. Doch die Abteilung wurde 2015 geschlossen, die Seewasseranlage still gegelegt. Seitdem wird nach einer Lösung gesucht.

Kurios: Die Therapie durch Eisbaden in der Ostsee, die in der Median-Klinik angeboten wird, zählt nicht.

Foto: Andreas Meyer

Zum Anfang

Seit 23 Jahren bekommt Heiligendamm die „Blaue Flagge“ verliehen. Mit dieser werden Kommunen ausgezeichnet, wenn sie neben einer ausgezeichneten Badewasserqualität nachweislich hohe Standards im Umweltmanagement einhalten, zur Erhaltung der Natur und Umwelt in der Umgebung und im Strandbereich beitragen sowie eine hohe Sicherheit am Strand gegeben ist. Die Auszeichnung der Kopenhagener Stiftung für Umwelterziehung wird jährlich vom Wirtschaftsministerium des Landes überreicht.

Foto: Anja Levien

Zum Anfang
Scrollen, um weiterzulesen
Wischen, um Text einzublenden