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Zehntausende Besucher feiern beim Airbeat One in Neustadt Glewe

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Vom 11. bis zum 15. Juli feierten in Neustadt-Glewe (Landkreis Ludwigslust-Parchim) insgesamt rund 180 000 Besucher auf dem größten elektronischen Festival im Norden. Ein Überblick

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Jeder fängt mal klein an – so auch das Airbeat One: Es wurde 2002 als Airbase One erstmals veranstaltet und wuchs bis heute von weniger als 1000 Besuchern auf bis zu 55 000. Es ist das größte Festival dieser Art in Norddeutschland und erstreckt sich über vier Tage. Zu hören sind die Stilrichtungen House-, Psychedelic-, Trance-, Hardstyle- und Deep-House-Musik.

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Selina Stark (links) ist gebürtige Kühlungsbornerin. Vor einigen Jahren ist sie nach Bäk (Schleswig-Holstein) gezogen. Für das Airbeat-One-Festival ist sie das erste Mal wieder zurück in die Heimat gekommen.

„Bei der Musik habe ich keinen bestimmten Favoriten“, sagt die Frau. „Das Wichtigste ist die Stimmung.“

Um in der Festival-Masse aufzufallen, trägt die Gruppe auffällige Kopfbedeckungen. „Die haben uns Freunde aus Dänemark mitgebracht“ , sagt Stark. "Wir sind so bekloppt, das passt gut.“

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Nils (v.l.), Oliver, Gesa, Kevin, Merle, Lina Marie und Bente waren zusammen auf dem Airbeat unterwegs. Die Bad Segeberger waren zum ersten Mal auf dem Festival in Neustadt-Glewe.

Lina: „Das ist genau meine Musik. Ich freue mich, Hardwell und Steve Aoki zu sehen.“ Ihr Ticket hatte sie von Bente zum Geburtstag geschenkt bekommen. Auch sie findet: „Es ist tolle Stimmung und es läuft super Musik.“

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Auffällig mit angeklebten Glitzersteinen im Gesicht und einer Feder-Krone eines Indianers auf dem Kopf waren Denise Gerstorf (v.l.) Kim Kramer und Melanie Jahnke unterwegs. Sie waren zum zweiten Mal beim Airbeat und finden die Stimmung und die Leute am besten. 

„Mein musikalisches Highlight war Angerfist. Er war richtig klasse und hat besser aufgelegt als anderswo“, sagten die Mädels aus Bosau (Schleswig-Holstein).

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Witzige Schilder, Glitzer und Neonfarben im Gesicht und ausgefallene Kostüme: Die Festivalbesucher haben sich einiges einfallen lassen, um aufzufallen.

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Wie man die Festival-Besucher richtig animiert, hat Steve Aoki bewiesen. Er gab Kommandos und war voll des Lobes für die Partygänger. Highlight seiner Show: Das Bewerfen der ersten Reihe mit Torten.

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FOTO: TOBIAS STOFFELS

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170 DJs aus aller Welt kamen in die kleine mecklenburgische Stadt, um vor Zehntausenden Besuchern aufzulegen.

Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.

FOTO: DPA

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Auf der größten Bühne haben unter anderem Steve Aoki, KSHMR, Tiesto, Marschmello, Alle Farben, Timmy Trumpet, Hardwell und Alan Walker sowie Dimitri Vegas aufgelegt. Die DJs konnten auf der 130 Meter breiten und 40 Meter hohen Plattform, die der Westminster Abbey, der Tower Bridge, dem Big Ben und dem House of Parliament nachempfunden war, die Leute zum Tanzen bringen. 

Armin van Buuren: „Einzigartig und mit keinem anderen Festival zu vergleichen.“

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Neben der Mainstage ist die Q-Dance das visuelle Highlight auf dem Airbeat. Die Bühne war einem Huhn nachempfunden, das mit Feuer- und Lichteffekten punktete. Angerfist, Brennan Heart, Headhunterz und Noisecontrollers sorgten hier für gute Stimmung.

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Psychedalic Trans war auf der Second Stage zu hören, die durch fantasievolle Dekorationen ihren Charakter erhalten hat. Neelex, deutscher Star-DJ, der auf diesem Floor auflegte, sagte: „Ich habe noch nie etwas größeres gesehen.“ Mit dabei waren hier auch Captain Hook, Symbolic, animato und Cubixx

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Das größte transportable Zirkuszelt Europas diente dieses Jahr erstmals als neuer Floor beim Airbeat One. Auf 5000 Quadratmetern Fläche legten Above & Beyond, Driftmoon und Grum auf. 

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Spike*D und Nicol Wendel (r.) treten als "Gestört aber GeiL" auf. Fotos: M.Kuhn und Benjamin Diedering
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Das DJ-Duo Gestört aber GeiL (Nico Wendel und Spike*D) tritt seit 2013 beim Airbeat One auf. Auch in diesem Jahr waren sie wieder mit dabei. Im Vorfeld hat Nico Wendel verraten, wen er am liebsten im Publikum sieht und was gegen den Kater am nächsten Tag hilft.

Ihr kommt aus einer ländlichen Region in Sachsen-Anhalt und steht jetzt auf den großen Bühnen: Wie schafft man den Sprung von der Dorf-Disco zur Festival-Stage?
Nico Wendel: Es ist schwierig zu sagen. Man muss zur richtigen Zeit, am richtigen Ort sein, die richtige Musik spielen und Glück haben. Dazu gehört sehr viel Arbeit, und letztlich hat es bei uns geklappt.

Wann ist der Knoten geplatzt?
Zu der Zeit hat eigentlich gar keiner deutschsprachige House-Musik gemacht. Es war ein Risiko, dafür ausgebuht zu werden. Der Durchbruch war der Auftritt beim Sputnik Spring Break, den wir als Newcomer gewonnen hatten. Das Set, das wir dort gespielt haben, hat sich stark verbreitet.

War es immer euer Traum, einen Hit wie 2015 mit „Unter meiner Haut“ zu landen oder seid ihr es eher locker angegangen?
Angefangen als DJ hat man eigentlich, weil man Spaß daran hat, die Leute nachts zu unterhalten, das eigene Set zu spielen und ihnen zu zeigen, was es so für Musik gibt. Auf gar keinen Fall hatte man da sofort den Mega-Hit im Hinterkopf.

Ihr habt mit Musikern wie Wincent Weiss („Frische Luft“) und Sebastian Hämer („Sommer unseres Lebens“) zusammengearbeitet, Goldstatus für euer erstes Album sowie den Liedern „Ich&Du“ und „Wohin willst du“ geholt. Könnt ihr euren Senkrechtstart genießen? Wie schaltet ihr mal ab?
Zu Hause mit der Familie oder im Urlaub. Dann gehe ich auch konsequent raus, mache das Handy aus, kein Facebook, kein Instagram, sondern nur Urlaub.

Ihr produziert eigene Lieder, remixt aber weiter. Was ist schwieriger?
Beides macht Spaß, aber ein eigener Song ist schwieriger. Der entsteht bei null, bei einem Remix kennt man das Material. Beim eigenen Lied muss man erst mal ein Thema finden. Das hat natürlich dann auch mehr Ausstrahlkraft.

Seid ihr euch im Duo auch immer einig, wie Ihr einen Song aufzieht?
Wir sind uns nicht immer einig. Das wäre auch nicht der richtige Weg. Es bringt ja gerade den Vorteil, wenn man zu zweit ist, dass mehrere Meinungen einfließen.

Elektronische Beats gehören heute im Radio fast zu jedem Song. Wie schafft man es, aus der Masse hervorzustechen?
Das große Plus ist natürlich die Fanbase, die hinter uns steht, uns jahrelang begleitet hat und uns mit dieser Art von Musik natürlich auch verbindet. Wir versuchen uns auch musikalisch weiterzuentwickeln, aber das ist ein Prozess, der nicht von jetzt auf gleich passiert.

Euer Durchbruch war beim Sputnik Spring Break. Sind Festivals daher etwas Besonderes für euch?
Festivals sind etwas Besonderes. Wann spielt man schon mal vor Zehntausenden Leuten? Die Festival-Saison ist ein Highlight, aber wir spielen genauso gern in Clubs mit 500 Mann. Das hat auch seinen Charme, weil man näher dran ist und alles intensiver mitbekommt.

Ihr hastet von einem Auftritt zum nächsten. In MV seid ihr in diesem Jahr nicht nur beim Airbeat, sondern auch beim Greifswalder Open Air, dem Ostsee Open Air in Kühlungsborn und in Binz auf Rügen. Könnt ihr eure Zeit an der Ostsee etwas auskosten?
Man hat schon vieles gesehen - meistens leider nachts. Oft bleibt kaum Zeit, sich etwas anzugucken. Die Region ist sehr schön und auch von den Leuten ist es immer gut.

Das Klischee des zurückhaltenden Mecklenburgers stimmt also nicht.
Natürlich kann die Region auch feiern, da haben wir nur Positives erlebt.

Seit 2013 seid ihr immer beim Airbeat One dabei. Was macht es aus?
Das Airbeat One ist nach dem Sputnik Spring Break damals das zweite Festival, zu dem wir gefahren sind. Wir sind mit dem Airbeat groß geworden. Es ist beeindruckend, wie es seitdem gewachsen ist. Es ist immer wieder ein Erlebnis.

Mit wie viel Equipment reist ihr zu Festivals an?
Tatsächlich hat man es als DJ einfacher als eine Band. Wichtig sind USB-Sticks und Kopfhörer. Beim Festival haben wir noch Pyrotechnik und Visuals dabei. Das macht dann die Show aus.

Mischt ihr euch auf Festivals auch mal unters Volk?
Wir sind meist ein, zwei Stunden eher da, laufen übers Gelände, quatschen mit den Fans, machen Selfies. Auch nach unserem Auftritt schauen wir, was noch so los ist.

Welcher Festival-Typ gefällt euch in der Menge am besten?

Der Festival-Gänger, der aus sich rauskommt, alles um sich vergisst und einfach Spaß hat und richtig abgeht - der ist natürlich der Beste. Gerade in der Masse, weil der auch die Leute anheizt. Aber es ist genauso schön, wenn Leute, die am Rand standen, dann schreiben, dass sie die Show genossen haben.

Habt ihr einen Tipp, wie man nach einer durchgefeierten Nacht wieder gut aus dem Zelt kommt?
Meine Tipps: Das Zelt vor dem Trinken aufbauen, weil es danach schwierig wird und - so ekelig es klingt - gleich nach dem Aufstehen das erste Bier trinken. Ich konnte es zwar selbst nicht glauben, aber das hilft wirklich.
















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Spike*D und Nicol Wendel (r.) treten als "Gestört aber GeiL" auf. Fotos: M.Kuhn und Benjamin Diedering
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Punkt Mitternacht schlugen die Glocken des Big Bens – und zum Abschluss des Airbeat Ones wurden ein beeindruckendes Feuerwerk gezündet.

Mittlerweile sind die Campingplätze wieder leer und der Alltag zieht in Neustadt-Glewe wieder ein – bis im nächsten Jahr das Airbeat One wiederkommt. 

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