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Wärmeturm und grüner Strom: Rostocks Energiepläne der Zukunft

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Der Leserbeirat der Ostsee-Zeitung besuchte die Gas- und Dampfturbinen (Gud)-Anlage der Stadtwerke Rostock AG. Dort konnten die Mitglieder des Beirats nicht nur sehen, wie ein Kraftwerk von innen ausssieht, sondern auch Fragen an den Vorstandsvorsitzenden Oliver Brünnich stellen.

Ob Unternehmenspolitik, die Planung eines imposanten Neubaus oder der Umgang mit erneuerbaren Energien: Wir haben die zehn spannendsten Fakten gesammelt.

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Die Stadtwerke planen einen Neubau, der das Stadtbild prägen wird. Dabei handelt es sich um einen Wärmespeicher, der das Gas- und Dampf-Kombikraftwerk flexibler macht. Hier kann überschüssige Wärme gespeichert und somit das Kraftwerk entlastet werden. So ein Wärmespeicher kann große Ausmaße annehmen und bis zu 70 Meter in den Himmel ragen. 

„Das Bauwerk wird relativ imposant. Der Planungsstand ist fast abgeschlossen“, sagt Brünnich. Ein Baubeginn in diesem Jahr sei jedoch aufgrund ausstehender Genehmigungen auszuschließen.

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Die Welt wird digitaler - und Strom gewinnt immer mehr an Bedeutung für das tägliche Leben.

In Rostock ist der Energiebedarf jedoch rückläufig. „Jährlich geht der Stromverbrauch der Stadt um ein bis zwei Prozent zurück", sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Brünnich.

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Bei der hochmodernen GuD-Anlage (Gas- und Dampf- Kombikraftwerk) handelt es sich um ein Kraftwerk, das sowohl Wärme, als auch Strom erzeugt. Als Energieträger dient Erdgas. „Erdgas ist als Brennstoff zwar nicht emissionsfrei, doch der umweltschonenste fossile Energieträger", sagt Oliver Brünnich. Die Anlage schafft einen Wirkungsgrad von 86 Prozent. Dies bedeutet, dass lediglich 14 Prozent als Abfallprodukt übrig bleiben. „Mit der Anlage haben wir eine gute Voraussetzung geschaffen, ein Stück in die Energiewende voranzugehen“, sagt der Vorstandsvorsitzende.

Durch den gekoppelten Prozess sparen die Stadtwerke ungefähr 50 000 Tonnen Kohlendioxid ein. 



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Seit einem halben Jahr arbeiten in dem GuD-Kraftwerk drei neue Turbinen, gebaut von Siemens:  „Nach dem ersten Winter sind wir doch zufrieden, das Investment scheint sich zu lohnen“, sagt Vorstand Oliver Brünnich.

Der Winter hat die Anlage vor eine große Aufgabe gestellt. So gab es im März den höchsten Verbrauch, seit die Stadtwerke am Standort sind. „Natürlich sind die Anlagen nicht auf Dauerbetrieb bei solchen Extremtemperaturen ausgelegt, zumal wir teilweise auch noch Schneefall hatten. Aber kein Rostocker musste frieren, die Versorgungssicherheit wurde gewährleistet“, sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Brünnich.

Im Bild: „Hauptabteilungsleiter Erzeugung“ Rainer Bludau an einer der drei Gasturbinen.

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Die Stadtwerke sind als Grundversorger teurer als viele Mitbewerber. Vorstandsvorsitzender Oliver Brünnich erklärt dies auch damit, dass das Unternehmen Kunden auffangen muss und dies ein größeres unternehmerisches Risiko birgt.

Außerdem fließen die Gewinne der Stadtwerke nicht an Aktionäre, sondern in eine Holding. Diese sichert den Nahverkehr in Rostock verlustausgleichend ab. „Würden wir die Preise senken, würde das vermutlich einen teureren Nahverkehr zur Folge haben", sagt Oliver Brünnich.


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Bei Stromanbietern herrscht ein großer Konkurrenzkampf. „Allein in Rostock kann man zwischen fast 90 unterschiedlichen Unternehmen wählen“, sagt Vorstand Oliver Brünnich.

Leserbeirat Norbert Steffen hat die Anbieter verglichen: Die Stadtwerke waren in einem Online-Vergleich weit abgeschlagen. Vorstand Brünnich erklärt sich dies wie folgt: „Es hängt natürlich davon ab, was man will. Wir bieten Ökostrom. Setzt man das richtige Häckchen beim Online-Vergleich, landen wir bestimmt weiter oben.“

An Kundschaft mangelt es dem Energieerzeuger nicht: „Als ich hier vor zwölf Jahren angefangen habe, hatten wir knapp 60 000, heute haben wir 126 000 Stromkunden“, sagt Brünnich.

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672 Mitarbeiter, davon 45 Auszubildende, arbeiten in dem Unternehmen. „Früher haben wir über Bedarf ausgebildet, nun merken wir aber, dass wir die Leute selbst brauchen“, sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Brünnich.

Rund sechs Jahre dauere es vom Lehrling bis zur Schicht. Viele der Ausgebildeten fingen ein Studium an, kehrten dann jedoch ins Unternehmen zurück. Für Studierte gibt es auch ein Trainee-Programm. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen sei, von der Belegschaft bis in die Führungsetage, ausgeglichen, sagt Brünnich. So gibt es einen weiblichen Vorstand und eine IT-Chefin.
Im Bild: Patrick Daumann

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Um die politischen Klimaziele zu erreichen, sind gerade die lokalen Kraftwerksbetreiber gefragt.

Das GuD-Kraftwerk in Marienehe versorgt die Haushalte mit einem Energiemix: „Unser Ostsee-Strom ist im Grunde Ökostrom. Die eine Hälfte ist regenerativ, die andere kommt aus der Kraftwärmekopplungsanlage“, sagt der Vorstandsvorsitzende Oliver Brünnich.

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Hier kommt alles zusammen: In der  „Herzkammer“ der Gas- und Dampfturbinenanlage werden sowohl die Funktionaliät aller Geräte als auch die produzierte Energie geprüft und gesteuert.

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Der in der GuD-Anlage produzierte Strom gelangt zunächst in das angegliederte Umspannwerk. Von hier wird die Energie in das Stromnetz des Versorgers E.DIS eingespeist und über das Verteilerwerk in Rostock-Schutow an die Haushalte geliefert.

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v.l.: „Hauptabteilungsleiter Erzeugung“ Rainer Bludau, Winfried Schwarzer, Edmund Jänsch, Jürgen Hempel, Norbert Steffen, Stadtwerke-Pressesprecher Thomas Schneider, Siegfried Krüger, Wolfgang Kuwatsch, die OZ-Volontäre Moritz Naumann und Christin Tute, der Geschäftsführende Redakteur der OZ, Alexander Loew, Stadtwerke-Vorstandschef Oliver Brünnich, Karin Nagel und die Assistentin der OZ-Chefredaktion, Steffi Dittgen.




Fotos: Frank Söllner und Ove Arscholl
Videos: Moritz Naumann
Texte: Christin Tute, Moritz Naumann








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