Weihnachtsstern und Amaryllis ziehen aus den Wohnzimmern aus. Stattdessen verbreiten die ersten Frühblüher gute Laune: Tulpenstrauß und Hyazynthe - am besten in kräftigen Farben - setzen drinnen einen schönen Akzent zum Einheitsgrau vor der Haustür. Bei Topfpflanzen seien Primeln, Ranunkeln und Krokusse aktuell sehr gefragt, sagt Julia Haack (18), angehende Floristin im Stralsunder Blumengeschäft „Sundflor“.

Wer dauerhaft Freude an Blühendem haben möchte, kann sich jetzt auch mit Blumensamen eindecken. Die werden in Fach- und Baumärkten, aber auch in Supermärkten und Discountern angeboten. Die Vorfreude aufs Aussäen und bunte Beete gibt es gratis dazu.

Glaubt man dem Farbinstitut Pantone, das die Trendnuancen der Saison in seinem „Fashion Color Report“ zusammenfasst, ist Ultraviolett die Farbe, an der in diesem Frühjahr für Modefans kein Weg vorbeiführt. Pullover, Hosen, Mäntel strahlen in dem kräftigen Ton. Auch im Make-up und Interior-Design findet sich der blaubasierte Lilaton wieder.

Ultraviolett ist gewagt. Wer es weniger dramatisch, sondern lieber etwas dezenter mag, setzt die Farbe nur als Akzent ein, mit einem Tuch, Armband oder Handschuhen beispielsweise. Oder weicht auf andere Knaller aus: Im Rostocker Alternativshop „Talisman“ seien momentan Kleidungsstücke in kräftigen Tönen wie Rot und Grün bei den Kunden gefragt, sagt Karen Neubauer (37).

Mal wieder ein Wochenende mit Schmuddelwetter und Sie haben keine Lust auf einen Spaziergang? Nutzen Sie die Zeit doch für einen Besuch im Baumarkt. Hier gibt es alles, was Sie brauchen, um es zu Hause kunterbunt zu treiben. Wandfarben und Tapeten gibt es in Hunderten Nuancen. 

Farben sollen sich unmittelbar auf unser Gemüt auswirken.
Orange und Gelb sind Stimmungsaufheller, Blau wirkt beruhigend, Rot wärmend und anregend. Grün verbreitet Harmonie.

Wer seine vier Wände nicht malern will, kann sich die Farben mit Kissen, Teppichen, Deko oder Vasen ins Wohnzimmer holen. Besonders attraktiv ist dabei der Stilmix aus matten und glänzenden Materialien.

Die Ostsee lädt derzeit höchstens Hartgesottene zum Baden. Anders sieht es in den Freizeitbäder des Landes aus: Im Wismarer Wonnemar, der Jasmund-Terme in Neddesitz auf Rügen oder dem Stralsunder Hansedom lässt es sich herrlich bei Badewannen-Temperaturen planschen.

Ein bisschen Wellness kann man sich aber auch ganz leicht und günstig zu Hause gönnen. Zum Beispiel mit bunten Badesalzen aus der Drogerie. In der Wanne aufgelöst verbreiten die Kristalle nicht nur schöne Düfte. Je nach Farbe sollen sie beruhigend, wärmend oder anregend wirken.

Die Zeiten grauer Eintöpfe sind Geschichte. Saisonale Küche ist auch im Winter farbenfroh. Viele Restaurants setzen jetzt knallige Gerichte wie Orangen-Ingwer-Suppe, Rote-Beete-Salat. Kürbispuffer oder Wirsingpürees auf ihre Speisekarten. 

Die Januar-Küche hat ihren Reiz, sagt Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gastronomieverbandes in MV. Besonders, wenn man Wurzelgemüse und Kohl mit leichten, frischen Salaten kombiniert. Von denen gebe es dank Gewächshauskultur auch jetzt im Winter ein reichhaltiges Angebot. "Das ist gut so, denn viele Menschen nutzen den Januar, um in puncto Essen nach der Völlerei über die Feiertage etwas kürzer zu treten. Gerade diese Wintersalate, gepaart mit frischen Rohkostsalaten, lassen sich zu einem bunten und leichten Arrangement zusammenstellen."

Sein Rezept-Tipp für trübe Tage: buntes Pfannengemüse. "Paprika und Pilze, Möhren, Brokkoli und Bohnen oder Zucchini und Tomaten – hier kommt alles in die Pfanne, was gerade Saison hat. Denn so ein buntes Pfannengemüse können Sie ganz unkompliziert immer wieder neu kombinieren." Und was gibt's dazu, wenn es schnell gehen soll? "Servieren Sie leckere Dips oder Tzatziki, und ein, zwei Scheiben leckeres Brot. Aber auch Pasta oder Reis passen dazu." 
 
Anregungen und frische Zutaten für bunte Gerichte können sich Hobbyköche auf den Wochenmärkten holen. Zum Beispiel bei Bianca Ngo (34) in Rostock.

Viele Hotels im Land setzen in ihren Spa-Bereichen und Saunen auf Wohlfühllicht. Ein schöner Ersatz an Tagen, an denen sich die Sonne nicht blicken lassen mag. Spezial-Solarien hat das Wismarer Wonnemar neu im Programm: Dabei stimuliert ein Beauty-Light die Collagenbildung in der Haut und mindert so Fältchen ohne zu Bräunen. „Das kommt bei unseren Besuchern total gut an“, sagt Wonnemar-Sprecherin Madlen Spiekermann.

Manch einer schwört hingegen auf den schönen Schein daheim: Die Rotlichtlampe soll Winterdepressionen das Licht ausknipsen. Mit LEDs beleuchtete Brauseköpfe lassen die morgendliche Dusche gleich etwas angenehmer werden.

Die Natur geizt im Januar zwar mit Farben. Wer genau hinsieht, kann sie dennoch überall entdecken: Im Garten flattern bunte Singvögel umher. Am Strand lassen sich - wenn der Wind günstig steht und der Sucher Glück hat - Bernsteine finden. Aus manchem Beet reckt sich das erste Grün empor.

Und mit bunten Gummistiefeln und Regenschirmen werden Spaziergänger selbst zu Farbtupfern.