Hinweis

Für dieses multimediale Reportage-Format nutzen wir neben Texten und Fotos auch Audios und Videos. Daher sollten die Lautsprecher des Systems eingeschaltet sein.

Mit dem Mausrad oder den Pfeiltasten auf der Tastatur wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Durch Wischen wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Los geht's

So heimlich wurden Julia Poraths Daten geklaut

Logo https://multimedia.ostsee-zeitung.de/so-heimlich-wurden-julia-poraths-daten-geklaut

Die Radiomoderatorin und OZ-Kolumnistin Julia Porath ist eine von rund 310 000 deutschen Facebook-Usern, an deren Daten die britische Analyse-Firma Cambridge Analytica gekommen ist. Mitte März ist der Facebook-Datenskandal bekannt geworden. Julia Porath erzählt ab der Folgeseite OZ-Lesern, wie es ihr damit ergangen ist.

Zum Anfang

Beim Öffnen von Facebook ist bei mir eine Meldung aufgeploppt, in der mir mitgeteilt wurde, dass die Psychotest-App „This is your digital life“, bei dem sich einer meiner Facebook-Freunde angemeldet hat, einige meiner Facebook-Informationen missbraucht und dem Analyse-Unternehmen Cambridge Analytica mitgeteilt haben könnte.

Diese Meldung sollen alle Facebook-Nutzer im Laufe dieser Woche bekommen. Anschließend kann man sehen, ob man betroffen ist. Bei mir hieß es, dass sich ein Facebook-Freund oder -Freundin von mir dort angemeldet hat und von mir Informationen weitergegeben wurden.

Foto: Rob Pinney/dpa

Zum Anfang

Zunächst wurden die Gefällt-Mir-Angaben meines öffentlichen Profils gephisht – die kann ohnehin jeder sehen. Aber dazu wurde auch mein Geburtsdatum und mein aktueller Wohnort weitergegeben, was auf dem Profil gar nicht zu sehen ist. Die Informationen sind quasi nur hinterlegt, weil das Profil mit meinem privaten Account verknüpft ist.

Aber welche Informationen tatsächlich alle weitergegeben wurden, wird noch vage ausgedrückt. Was die damit machen und was es denen bringt, hält Facebook offen.

Zum Anfang

Habt Ihr die Benachrichtigung von Facebook mit der Mitteilung, ob Ihr betroffen seid, in eurem Newsfeed übersehen oder hat sie euch gar nicht erreicht?

Über diesen Link könnt Ihr prüfen, ob eure Daten geklaut wurden.

Foto: Marcio Jose Sanchez/dpa

Zum Anfang

„Wir leben in einer Zeit, in der man mit seinen Daten bezahlt”

Vollbild

OZ: Wissen Sie, welche Ihrer Freunde die App genutzt und somit dafür gesorgt hat, dass Sie betroffen sind?
Julia Porath: Nein, das lässt Facebook auch offen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es einer meiner us-amerikanischen Freunde war, denn dort habe ich mal für ein Jahr gelebt. Die Amerikaner sollen ja am meisten betroffen sein.

Wie schätzen Sie den Umgang von Facebook mit dem Skandal ein?
Für mich ist es keine Schande, aber es ist interessant, weil Facebook da tatsächlich was gegen tut und einem sagt, ob man betroffen ist. Immerhin geben sie jetzt eine Nachricht heraus – denn Mark Zuckerberg hat bei seiner Anhörung auch gesagt, dass er jetzt transparenter sein will. Es ist natürlich aber viel zu spät, da das ganze schon länger läuft. Die App wurde schon 2015 für Facebook gesperrt, der Grundstein vom Datenklau liegt also auch schon etwas zurück.

Wie finden Sie persönlich, dass Ihre Daten missbraucht wurden?
Wir leben in einer Zeit, in der man mit seinen Daten für kostenlose Online-Dienste wie Facebook bezahlt. Ob das ein Weltuntergang ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich ist es das nicht. Ich stehe dem Datenskandal etwas offener gegenüber als manch andere – in meiner letzten Folge „Post von Porath“ habe ich deshalb auch gesagt, ich gebe OZ-Lesern jetzt freiwillig meine Daten. Ich finde zum Beispiel zielgruppengenaue Werbung nicht schlimm. Interessant fand ich, dass Mark Zuckerberg bei einer Talkshow angedeutet hat, dass es vielleicht mal eine kostenpflichtige Version von Facebook geben könnte – quasi nach dem Motto, wer keine Werbung will, muss zahlen. Sicherlich bin auch ich bereit, einen kleinen Beitrag – 3 oder 4 Euro – zu zahlen, denn wir geben nunmal alle ohnehin Geld für jede Kleinigkeit aus. Andererseits wird uns ja auch auf allen anderen Websites die Werbung um die Ohren geschmissen, da macht Facebook auch keinen Unterschied mehr. 

Schließen
Zum Anfang

Zielgruppengenaue Werbung und Online-Dienste wie Google basieren auf Daten und Standorten, die ständig per Smartphone aus uns rausgesaugt werden. Daten helfen uns, dem Verbraucher, in erster Linie. Sie werden gesammelt, um uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen.

Wer nach Urlaub in den Bergen sucht, bekommt dementsprechende Angebote angezeigt. Das ist das Geschäftskonzept und damit die Geldeinnahmequelle.

Zum Anfang

Schwierig wird es natürlich, wenn mit diesen Daten gehandelt wird. Dann bekommt man auch Werbung von anderen Anbietern.

Kriminell ist es, wenn unsere Informationen im großen Rahmen im Zuge des US-Wahlkampfs, des Brexit und auch der deutschen und französischen Wahlen missbraucht werden. Das ist Manipulation.

Oder aber wenn ein Hacker unsere Daten für einen Identitätsdiebstahl nutzt und mit unseren Kontodaten einkauft. Auch ich habe davor Angst, aber lebe mit dieser Gefahr. Potenzielle Handtaschendiebe halten mich auch nicht davon ab, in der City zu shoppen.

Wie ihr euch am besten schützen könnt, erkläre ich euch auf den Folgeseiten.

Zum Anfang

So wie wir auf unsere Gesundheit achten, sollte auch unser Rechner regelmäßig vor Viren geschützt werden. Virenscanner sind also ein MUSS.

Zum Anfang

Nehmt euch Zeit für Privatsphäre-Einstellungen. Wer sieht was in meinem Profil? Das müsst ihr regelmäßig kontrollieren.

Zum Anfang

Bei Unsicherheit die Website oder den Online-Dienst überprüfen. Ist die Seite seriös? Da hilft meistens googlen. Dazu gibt es oft das Schlosssymbol in der Adresszeile des Browsers in grün, gelb oder rot.

Zum Anfang

Nicht immer einfach auf „ok” drücken. Sowohl am PC als auch am Smartphone. Lieber erst den Text oder die Frage lesen. Sonst gebt ihr Einverständnis für ein Abo oder eine Einstellung, die ihr euch nicht wünscht.

Zum Anfang

Überlegt euch genau, mit ihr euch in Netzwerken befreundet und was ihr postet. Bilder und Texte kann man im Internet nicht einfach löschen.

Zum Anfang
Zum Anfang
Scrollen, um weiterzulesen
Wischen, um Text einzublenden
Schließen

Übersicht

Nach links scrollen
Kapitel 1

Daten
Kapitel 2

Dpa 5f9922003285df41
Kapitel 3

Collage

Dpa 5f9922009c5565ed
Kapitel 4

Whatsapp image 2018 04 17 at 16.48.17%281%29

Imago st 0419 16400012 63611710

Foto 02.01.18  13 33 39
Kapitel 5

00011kgf

00011kgf

00011kgf

00011kgf
Kapitel 6

Kaffe
Nach rechts scrollen