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Schäden im Wald, Zoo und Vogelpark: So sehr hat MV unter Schnee und Sturm gelitten

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Entwurzelte Bäume, eingestürzte Vogelvolieren – die vergangenen Monate haben in den Wäldern und Tierparks Mecklenburg-Vorpommerns deutliche Spuren hinterlassen.

Die Schäden, ihre Folgen und wie es Betroffenen heute geht – eine Bilanz.

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Der Winter habe die Landesforst - besonders in den Küstenwäldern – gut 17000 Festmeter Holz gekostet, sagt Sprecherin Julia Götze. Erschwerend komme hinzu, was zuvor Herbststürme angerichtet hatten. „Bis zum Jahresende lagen knapp 300.000 Festmeter Holz in MV am Boden. Derart hohe Sturmholzmengen wurden letztmalig Anfang der 1990er Jahre registriert.“ Vergleichbar große, durch Schnee verursachte Schäden habe es zuletzt im Winter 2010/11 gegeben.

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Arbeit bis zum Jahresende hat der Wintereinbruch zu Ostern den Forstleuten in der Rostocker Heide eingebrockt: Fast 40 Prozent der hier stehenden Bäume sind beschädigt, das entspricht etwa 2400 Hektar Wald. Insgesamt gilt es, knapp acht Tonnen Festmeter zu verwerten, schätzt Stadtforstamtsleiter Jörg Harmuth. Erwischt habe es vor allem die Kiefern, aber auch Fichten und Birken.

Weil die Mitarbeiter mit der Schadensbeseitigung viele Wochen voll beschäftigt sind, fallen andere Vorhaben in diesem Jahr aus – der Wegebau zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur zum Beispiel.

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Der Darß-Wald hat beim Wintereinbruch zu Ostern auf 5.000 Hektar Fläche großen Schaden genommen. Viele der Kiefernäste konnten die Schneemassen nicht tragen und stürzten in die Tiefe. Überall blockierten abgebrochene Äste, umgeknickte Bäume und ganze Baumkronen die Waldwege. 


Foto: Philip Schülermann

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Im Forstamt Grevesmühlen (Kreis Nordwestmecklenburg) haben Herbststürme und Osterschnee insgesamt 4.000 Festmeter gefordert.

Auffällig sind Forstamtsleiter Peter Rabe zufolge vor allem jene Bäume, die „wie Bogenlampen aussehen. Durch die Schneelast sind die Fasern gerissen, die Bäume können sich nicht wieder aufrichten. Irgendwann brechen sie ab. Das sind zum Beispiel auch Folgeschäden durch den nassen und damit schweren Schnee.“


Foto: Karl-Ernst Schmidt

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Vergleichsweise glimpflich davon gekommen ist das Forstamt Neu Pudagla auf Usedom. „Hier und da ist mal ein einzelner Baum umgefallen oder ein Ast aus der Krone gebrochen, aber der Schaden ist keinesfalls mit denen im Kreis Rostock und auf dem Darß vergleichbar“ sagt Forstamtsleiter Felix Adolphi.



Foto: Stefan Sauer/dpa

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Im Wildpark-MV in Güstrow ist vier Wochen nach dem Schneechaos noch kein Ende der Aufräumarbeiten in Sicht. Nachdem Wege und Teile des Waldes größtenteils beräumt seien, gehe es jetzt mit dem Rückbau der kaputten Volieren weiter, teilt Marketing-Leiterin Maren Gläser mit.

Mit der kleinen Seeadler-Voliere sind die Handwerker bereits durch, jetzt nehmen sie in der kleinen Eulen-Voliere die Netze ab und entfernen Masten. „Wenn alles beseitigt ist, die Förderanträge und damit die finanziellen Mittel genehmigt sowie die Bauplanungen abgeschlossen sind, kann neu gebaut werden“, sagt Gläser. Der Schnee hatte alle Außenflugvolieren zerstört. Allein der Wiederaufbau werde insgesamt gut 400.000 Euro kosten. Rund 33.500 Euro haben tierliebe Gönner dem Park dafür schon gespendet.

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Der Rostocker Zoo, wo sich die Schnee-Nachwehen auf etwa 300000 Euro summiert hatten, ist inzwischen aus dem Gröbsten raus: Gut 80 Prozent aller Schäden seien beseitigt, sagt Zoo-Marketingchef Rene Gottschalk. „Die größte Baustelle, die wir noch offen haben, ist die Seevogelvoliere.“ Die sei zwar temporär begehbar, muss aber noch ein neues Netz bekommen. „In etwa zwölf Wochen wird sie dann wieder voll erlebbar sein.“

Darüber hinaus stünden noch Arbeiten am denkmalgeschützten, aber lädierten Rhododendronhain sowie an einigen Wegen an.



Foto: Falk Petersen

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Der plötzliche Wintereinbruch zu Ostern hat für den Vogelpark Marlow (Kreis Vorpommern-Rügen) ein noch teureres Nachspiel als befürchtet. Der Schaden, den die Schneemassen im Park verursacht haben, dürfte sich auf 700.000 Euro belaufen und damit 200.000 Euro höher liegen als zunächst gedacht, sagt Direktor Matthias Haase.
Der Blitz-Winter Ende März war für den Vogelpark fatal. Gut 20 Bäume sowie alle Außenvolieren hatte der Schnee unter sich begraben.



Foto: Frank Söllner

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Einen Teil der Schäden hat das Vogelpark-Team bereits beseitigt. Viele Ehrenamtler packten dabei tatkräftig mit an. Wellensittich- und Pingiunanlage zum Beispiel sind zumindest eingeschränkt nutzbar, sagt Parkdirektor Matthias Haase. Loris, Waldrapps und Eulen können hingegen noch nicht wieder zurück in ihr altes Revier. Ein Grund: Um die Volieren mit Netzen und Drahtgewebe zu überdachen, sei der Park auf Fachleute angewiesen, sagt Haase. Doch Profis zu finden, sei angesichts der guten Auftragslage im Handwerk nicht leicht. „Die Firmen warten leider nicht auf uns.“


Foto: Vogelpark

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