Rostocker Eisläuferinnen fiebern mit
Die Mädels des Rostocker Eiskunstlaufvereins starren gebannt auf einen Laptop und verfolgen die Gold-Kür von ihren Idolen. Immer wieder.
Sie waren mit die ersten, die diese Nachricht vernahmen und mitjubelten. „Ich gucke im Internet immer in der Eurosport Mediathek, wer vorne liegt“, sagt Eiskunstläuferin Luzia Akmann.
Olympia in der Mediathek...
Sie selbst steht beim Eiskunstlaufverein Rostock auf den Kufen und wurde von ihrer Tante vor acht Jahren mit dem Eisfieber infiziert. Die Zeitverschiebung macht es ihr aber unmöglich, live am Fernsehen dabei zu sein. Der Paarlauf wurde bereits um 2:30 Uhr übertragen. „Da schlafe ich“, sagt die 15-Jährige, „die Kür habe ich dann beim Frühstück online geguckt. Mit dem Erfolg hatte ich gar nicht gerechnet, das war echt ein Highlight.“
...und in den sozialen Medien
Ihre Sportskameradin Alexandra Heine konnte ebenfalls kaum glauben, was sie am Morgen in den sozialen Medien zu sehen bekam. „Ich hab das bei Instagram gesehen und war eigentlich noch im Halbschlaf“, sagt sie. Die 17-Jährige betreibt den Sport bereits seit 13 Jahren. „Hauptsächlich gucke ich mir allerdings Einzelläufer an, das kann ich besser auf mich selbst übertragen“.
Rostocker Piranhas fiebern mit
Alle Eishockey-Begegnungen der deutschen Mannschaft werden natürlich auch von den Piranhas verfolgt. Alexander Spister spielt bei den Rostockern im Sturm und guckt sich nicht nur die Eishockey-Männer, sondern gerne auch Skispringen oder Damen Eishockey an.
Neben seiner Leidenschaft für Sport studiert er Umweltingenieurwissenschaften. „Zurzeit ist das Studium weniger stressig und ich habe ein bisschen mehr Zeit, um Olympia zu gucken“, sagt der 20-Jährige. Dies macht er am liebsten mit ein paar Kumpels in entspannter Runde.
"Im Sport kann alles passieren"
Die Chancen für das deutsche Team schätzt er zwar eher als gering ein,
„aber es ist Sport und da kann alles passieren“, sagt er. Seine
Lieblingsmannschaft ist das russische Team, schließlich hat er selbst
russische Wurzeln.
„Als Favorit haben sie allerdings gerade erst gegen
die Slowakei verloren“, fügt er hinzu. Zum Eishockey kam er als er in
der zweiten Klasse zum ersten mal Schlittschuhlaufen war. „Peter
Kaczmarek hat mich da irgendwie entdeckt und mir empfohlen, Eishockey
mal auszuprobieren“. Mit den Piranhas spielt Alexander Spister in der
dritten Liga. „Das Tempo bei den Profis ist viel höher und auch
technisch sind sie versierter“, sagt der 20-Jährige.
Ein Kanadier in Rostock
Auch Greg Classen ist Olympia-Fan. Ist er zu Hause, läuft auch der Fernseher. „Eishockey ist natürlich mein Lieblingssport, aber ich gucke auch gerne Curling, denn das habe ich als Kind gespielt.“ Eigentlich lebt der Kanadier zurzeit in Berlin, aber während der Saison ist er in Rostock, wo er seit 2017 im Team der Piranhas spielt.
Olympia in Rostocker Wettbüro
Auf zahlreiche Olympische Disziplinen kann gewettet werden, etwa im Wettbüro in der Eselföterstraße, das auf einem der vier großen Bildschirme den ganzen Tag Olympia zeigt.
Genutzt werde dieses Angebot aber kaum, sagt der stellvertretende Filialleiter Tobias Bartz. „Das Problem ist vor allem die Uhrzeit, wann die Wettkämpfe ausgetragen werden“, sagt der 33-Jährige. Denn abends werden in der Filiale in der Innenstadt meist Live-Spiele gezeigt und Olympia läuft eben nachts.
Fußball beliebter als Olympia
Am beliebtesten ist bei den Kunden ganz klar der Fußball. Hier gebe es pro Spiel teilweise sogar 136 Extrawetten. Man kann also nicht nur auf Sieg einer bestimmten Mannschaft tippen, sondern auch wetten, wie viele Treffer insgesamt fallen oder wer das nächste Tor schießt.
Im Wintersport sind die Möglichkeiten deutlich eingeschränkter. Bei einer Eishockeypartie gibt es beispielsweise acht Extrawetten, bei den meisten Wintersporten sind es noch weniger. „Es gibt keinen, der sagt, kannst mal Langlauf anmachen, ich hab grad getippt“, sagt Tobias Bartz.