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Post von Porath: Ist das Kino tot?

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„Kino – dafür werden Filme gemacht“: Ist der Satz in Zeiten von Netflix, Amazon Prime & Co. überhaupt noch zutreffend?

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Die Vorfreude auf die Oscar-Verleihung am 4. März steigt. Welche Filme werden mit dem beliebtesten Filmpreis der Welt gekürt?

Der Satz: „Kino – dafür werden Filme gemacht“ hat sich gewandelt. Spätestens seit letztem Jahr, als die Streaming-Anbieter Netflix und Amazon auch mit selbst produzierten Filmen nominiert wurden und damit auch gleich abgeräumt haben.

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Genauso wie es der Musikindustrie durchs Internet ergangen ist, könnte es auch der Filmindustrie ergehen. Stirbt Kino irgendwann aus?

Piraterie verärgerte einst Hollywood, jetzt sind es Streaming-Dienste. Den alten Ablauf gibt es nicht mehr: Filme im Kino auf der großen Leinwand, einige Wochen später auf DVD und erst Jahre später können wir den Film das erste Mal im „Free-TV“ anschauen. Diese Zeiten sind vorbei. Und auch ich denke mir oft: „Wieso Geld für einen Kino-Besuch ausgeben, wenn ich den Film schon ganz bald auch gemütlich zu Hause gucken kann?“

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In der Traumfabrik ist schon längst eine Video-On-Demand-Revolution im Gange. Neue Blockbuster erscheinen fast parallel zum Kinostart bei Netflix, Amazon Prime oder Sky Go.

Große Hollywood-Schauspieler wie Kevin James und Adam Sandler drehen neue Filme direkt mit Streamingdienst-Anbietern. Sie erscheinen nie im Kino, sondern exklusiv auf der hauseigenen Internet-Plattform. Immer mehr Filmfans wollen alles – und zwar sofort. Vom Trailer auf YouTube zum kompletten Streifen in zwei Klicks. Und auch ich will oft nicht mehrere Monate warten.

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Kino ist echt teuer. An einem Freitagabend bin ich locker 20 Euro los. Als Familie mit zwei Kindern kosten Kinotickets, Popcorn und Getränke schnell 50 Euro, während ein Abo bei Netflix oder Amazon monatlich mit 8 bis 11 Euro zu Buche schlägt.

Zugegeben, ab und an muss man für einen ganz neuen Film auch beim Streaming extra zahlen. Geteilt durch alle „Mitgucker“ ist das trotzdem viel günstiger. Dank großem Flatscreen-TV und Dolby-Soundsystem (das neue Statussymbol der Männer) haben wir quasi echtes Kino-Feeling zu Hause. Zudem kann ich immer gucken: egal wann. In einer großen Film- und Serien-Auswahl so lang ich will. Und mit einem Knopfdruck kann ich in die „Pipi-Pause“, ohne etwas zu verpassen.

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Einfach und genial. Seit wenigen Monaten gibt es in den USA den sogenannten MoviePass. Man zahlt 10 Dollar pro Monat und kann so oft in den Kinogenuss kommen, wie man nur möchte.

Da wäre ich sofort dabei – und viele meiner Instagram-Follower auch. Bei einer Umfrage in meiner Instagram-Story sagten 82 Prozent, dass sie sich in Deutschland sofort ein Kino-Abo zulegen würden. Und mit Popcorn, Nachos und Getränken würden die Kinobetreiber bei mehr Besuchern vielleicht sogar höhere Umsätze erzielen.

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Zur Auswahl stehen also: individualisierter Filmkonsum gegen Kino als gemeinschaftliches Erlebnis.
 
Aber so schön und gemütlich es zu Hause ist: Lieben wir nicht alle den Duft von frischem Popcorn, das man meist schon vor dem Film leergegessen hat, die dunkelroten Sitze oder die Handybeleuchtung, wenn man erst im Kinosaal selbst nach seiner Sitzreihe und Sitzplatznummer schaut? Und wo bleibt ohne Kino die Vorfreude auf das gemeinsame Lachen, Weinen und Mitfühlen? Zum Beispiel Actionfilme kommen mit ihren Special-Effects im Kino einfach viel besser rüber.

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Ich sage: Filme werden für Zuschauer gemacht. Sie werden künftig weiterhin sowohl fürs Kino – als auch für Streaming-Dienste produziert. Und ich kann mich für beide Formen begeistern.

Meiner Meinung nach dürfen die Kino-Preise aber nicht weiter steigen, sonst wird der Kinobesuch zum Luxus. Und das wäre wirklich schade. Schließlich macht sich mein Lieblings-Schauspieler Leonardo DiCaprio deutlich besser auf einer riesengroßen Leinwand als auf meinem heimischen TV – alle Frauen verstehen mich. ;)

Eure #juliaporath

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