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Diese Menschen in Vorpommern haben einen berühmten Namensvetter

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Was Vorpommern erleben, wenn sie die gleichen Namen wie prominente Menschen tragen

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Der echte Roland Kaiser? „Bin ich!“, sagt Roland Kaiser und lacht. Denn der erfolgreiche Schlagersänger namens Roland Kaiser heiße ja eigentlich Ronald Keiler. „Nur weil die Plattenfirma damals meinte, dass er mit seinem richtigen Namen keinen Erfolg haben werde, hat er sich umbenannt.“ 1973 war das - eine einzigartige Karriere startete. Und genau in dem Jahr wurde der „echte“ Roland Kaiser geboren. Natürlich werde er sehr oft angesprochen auf den außergewöhnlichen Namen, sagt der 43-Jährige - oft verbunden mit der Frage nach seinem Lieblingslied. „Santa Maria, ganz klar. Als Kind habe ich da immer ,Ich hab’ meine Sense verloren’ statt ,Ich hab’ meine Sinne verloren’ verstanden“, sagt Roland Kaiser schmunzelnd. Selbst singe er aber nicht öffentlich. Lieber verleiht er seiner Stimme schriftlich Gewicht - als Redakteur des Oberlausitzer Kuriers. Im Dezember interviewte er erstmals Roland Kaiser, per Telefon. „Das war schon ein Höhepunkt“, sagt der Dresdner, der ein großer Fan Vorpommerns ist. Ein- bis zweimal im Jahr macht er mit der Familie Urlaub in Stralsund, erkundet von hier aus Rügen, Usedom, Zingst. Das nächste Mal besucht er die Region im Sommer - und hofft natürlich auf Kaiser-Wetter.

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Er hat unter anderem als Dachdecker auf dem Bau gearbeitet, war der Leiter des Zeltkinos auf dem söten Länneken und ist jetzt Mitarbeiter der Inselinformation, für die er als einer von drei Kollegen den Leuchtturm betreut. Nur als Moderator großer Fernsehshows war Thomas Gottschalk aus Neuendorf noch nie im Einsatz. Von seinem berühmten Namensvetter trennen ihn außerdem gut 20 Jahre, und er trägt seinen Haarschopf auch nicht so gelockt. Seit über 47 Jahren lebt er nun mit diesem Namen. „Meine Eltern haben sich dabei sicher nichts gedacht", sagt der Inselbewohner. Zu unbekannt war Thommy Gottschalk dafür 1970 noch. Doch spielt der Namensvetter heute gerne mal den Namens-Bonus aus. „Zimmerreservierungen in Hotels klappen immer sofort und das Personal ist dann immer sehr zuvorkommend“, erzählt Gottschalk. Die Verwirrung bei der Ankunft muss dann an Ort und Stelle mittels Ausweis geklärt werden. Wie groß die Enttäuschung auf der anderen Seite der Rezeption ist, ist nicht bekannt. „Aber auch bei Verkehrskontrollen wird gerne zweimal hingeschaut.“ Dabei gibt es auf Rügen übrigens einen weiteren Thomas Gottschalk in Poseritz.

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Bäckermeister Thomas Müller ist vernarrt in Fußball und ein Fan von seinem berühmten Namensvetter vom FC Bayern München. „Thomas Müller spielt nicht nur einen sehr guten Fußball, ich schätze ihn auch, weil er trotz seiner Berühmtheit mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist. Und ich mag auch seinen Witz und seine Schlagfertigkeit“, erzählt Thomas Müller, der in dritter Generation den Familienbetrieb führt. Er habe mit sieben Jahren begonnen, Fußball zu spielen, erzählt der 55-jährige Bäckermeister. Bereits seit dieser Zeit sei er auch Fan des FC Bayern München und des FC Hansa Rostock. Thomas Müller hat viele Jahre aktiv Fußball gespielt. Erst bei Aufbau Ribnitz, dann beim Ostsee-Schmuck, später beim PSV. Auch als Trainer der 1. Mannschaft des PSV war er tätig. Arbeit und Hobby unter einen Hut zu bekommen, war sehr schwierig. Und dann kamen auch gesundheitliche Probleme hinzu, sein Arzt riet ihm ab, weiterzuspielen. Kurz vor der Fußball-WM 2014 hatte der Ribnitzer übrigens von einem Fernsehsender eine Einladung nach Berlin bekommen zu einer Namensvetter-Show. „Da bin ich aber dann doch nicht hingefahren“, erzählt er lachend.

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Autogramme trägt er keine bei sich, auch wenn er oft genug darauf angesprochen wird: Hardy Krüger aus Torgelow ist Dachdeckermeister. Mit der Schauspielerei habe er nichts am Hut, auch wenn er um die tollen Filmrollen seines berühmten Namensvetters, der gerade seinen 90. Geburtstag feierte, weiß. „Mir genügt mein grundsolider Handwerksberuf“, sagt der vorpommersche Hardy Krüger. Er lebe gern hier in Vorpommern und wolle auch nicht weg. Das wäre auch gar nicht nötig: Er sei doch schon ganz oben (auf dem Dach) angekommen, meint er mit einem Augenzwinkern und lacht. Hardy Krüger arbeitet seit 1990 als selbstständiger Dachdeckermeister in Torgelow. 16 Mitarbeiter sind bei ihm in Lohn und Brot. Das Geschäft laufe gut, er sei für die nächsten Monate ausgelastet, sagt Krüger. Seine Aufträge aquiriert der 55-Jährige im Landkreis Vorpommern-Greifswald, damit die Mitarbeiter abends bei ihren Familien sein können. In Greifswald ist er im sozialen Wohnungsbau auf einer Baustelle in Schönwalde I tätig. Und obwohl auf seinen Fahrzeugen „Dachdeckermeister“ steht, hat auch hier schon mancher ungläubig gefragt: „Hardy Krüger - der aus dem Fernsehen?“

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An die DDR-Zeit erinnert sich Hans-Jürgen Krentz nur sehr ungern zurück. „Ich habe die Dinge früher etwas anders gesehen, um es mal vorsichtig auszudrücken“, sagt er. Die Konsequenz: Vier Jahre seiner Lebenszeit musste er in der Justizvollzugsanstalt Bautzen verbringen - einem damaligen Stasi-Gefängnis. Mit dem Mauerfall hatte Hans-Jürgen Krentz einen neuen Spitznamen. „Sie nannten mich nur noch Egon Krenz. Der Unterschied zum richtigen Krenz ist, dass ich keine weiße Weste mehr habe“, sagt er und lacht. Selbst Briefe kommen mit dem Namen „Egon Krenz“ bei dem Platzwart von Eintracht Zinnowitz an. „Einige Leute kennen gar nicht meinen richtigen Namen. Wenn mich manche Hans-Jürgen nennen, drehe ich mich gar nicht danach um“, sagt er. Heute treibt der 61-Jährige viel Sport und kümmert sich um seinen Rottweiler. „Ich trinke und rauche nicht, das hält mich sehr fit. Viele Jahre war ich sogar als Gewichtheber aktiv“, erzählt er. Krenz war vom 17. Oktober bis zum 6. Dezember 1989 als Nachfolger Erich Honeckers SED-Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender der DDR. Heute ist er 81 Jahre und lebt in Dierhagen auf dem Fischland.

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