10 Jahre OZEANEUM Die lustigsten Tiere des Stralsunder Meeresmuseums
Von Seegurke bis Seehase: Das OZEANEUM Stralsund feiert seinen 10. Geburtstag. Zusammen mit dem Museum zeigt die OZ die Fische der Superlative.
Achtung: Kein Salatgemüse Seegurke
Wirklich
lustig sieht es aus, wenn die Seegurke im Aquarium ihre Tentakel zur Mundöffnung führt, um Plankton zu verputzen. Dabei können Besucher des Meeresmuseums live zuschauen. Die
Seegurken sind nicht etwa an der Salattheke zu finden, sondern im Nordsee-Rundgang in den Becken zur „Tiefen See“ zu finden.
Foto: Johannes-Maria Schlorke
Video: Deutsches Meeresmuseum OZEANEUM
Der Punk unter den Fischen Heringskönig
Der Punk unter den Fischen Heringskönig
Der Rebell unter den Fischen: Der Heringskönig
ist nur selten im Aquarium zu sehen und nur schwer zu fangen.
Der
Legende nach stammt der schwarze Punkt an den Flanken des bis zu 70 cm langen Fisches von einer Begegnung mit dem Apostel Petrus, der ihm ein Goldstück
aus dem Maul zog und dabei seinen Fingerabdruck auf dem Heringskönig hinterließ. Gehen
Fischer auf Heringsfang, haben sie hin und wieder auch mal den Petersfisch im
Netz – den König der Heringe.
Im Meer sind Heringskönige in ihrem grau-gelben
Schuppenkleid, mit langen Flossenstrahlen und typischem Schwimmstil für ihre
Beute kaum erkennbar. Haben sie sich beispielsweise einem Hering genähert,
stülpen sie ihr Maul blitzschnell hervor.
Im OZEANEUM
können Besucher mit etwas Glück beobachten, wie ein Heringskönig mitunter eine
ganze Futtersprotte auf einmal frisst. Zu sehen ist er im Becken „Schottische
Küstenhöhle“ im Nordsee-Aquarium.
Foto: Johannes-Maria Schlorke
Alle Ohren unter einem Schirm Ohrenqualle
Die
„Grazie“ und „Anecken“ mag sie gar nicht: Getragen von einer kreisenden
Strömung schweben im Ostsee-Aquarium transparente und bläulich schimmernde
Ohrenquallen wie in einem stillen und eleganten Reigen durch das Wasser.
Die
sehr sensiblen und leicht verletzlichen Tiere sind schwierig zu halten. Sie
müssen in ständiger Bewegung bleiben und das Becken muss frei von Hindernissen
sein. Gefüttert werden die Quallen mit Plankton, das sie mit ihren Nesselzellen
einfangen.
Foto: Thomas Korth
Der Queere-Meeresbewohner Kuckucksslippfisch
Männchen nach Bedarf: Lippfische können im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechseln.
Dabei entwickeln sich alle Tiere zunächst zu blass-orangen Weibchen. Nur das
ranghöchste Tier einer Gruppe wird ein Männchen. Falls es stirbt, wandelt das
nächste ranghöchste Weibchen zum Männchen um. Auf dem Foto ist ein
farbenprächtiges Männchen zu sehen. Im Meeremuseum sind sie im Ostsee-Aquarium im
Becken „Kattegat“ zu bestaunen.
Foto: Johannes-Maria Schlorke
Ein Fisch mit Biss Tiefseeangler
Ein seltenes Wachspräparat des Tiefseeanglers ist in der Ausstellung „Weltmeer“ zu sehen. Von den Mitarbeitern des Ozeaneums wird der Fisch, der im originalen ein Weibchen war, Mona
Lisa genannt.
Findet
sich in den Weiten der Tiefsee ein Paar (die Männchen sind 20x kleiner als die
Weibchen) beißt sich das Männchen am Körper des Weibchens fest, lassen sich von
ihm versorgen und bleiben verbunden, bis der Tod sie scheidet.
Foto: Johannes-Maria Schlorke
Das Silber des Meeres Hering
Das Silber des Meeres Hering
Als
Rollmops, Matjes oder gebraten zubereitet sind Heringe nahezu jedem
Fischliebhaber bekannt. Doch nur selten ist das „Silber des Meeres“ lebend in
seiner natürlichen Schönheit zu sehen.
Anders
als bei tropischen Fischen, gibt es weltweit keinen Händler, der lebende
Heringe für Schauaquarien anbietet. Das OZEANEUM arbeitet mit regionalen Fischern
zusammen, die Heringe traditionell mit Reusen fangen. Ist die Reuse voll
und nahe der Wasseroberfläche, schöpfen sie die Tiere vorsichtig mit großen
Behältern ab.
Dabei werden die Fische niemals berührt, denn ihr Schuppenkleid ist sehr
empfindlich. Besucher haben die seltene Möglichkeit, das natürliche
Schwarmverhalten dieses populären Speisefisches zu beobachten. Wer denkt schon
darüber nach, wenn man sich beim nächsten Kutter ein Matjesbrötchen schmecken lässt?
Im Aquarium können
Heringe mehrere Jahre alt werden. Aufgrund der aufwendigen Beschaffung
ist ein einzelnes Tier in der Inventarliste des OZEANEUMs um ein Vielfaches
teurer, als wenn es als Speisefisch in den Handel geht. Gerade deshalb gibt es
allein in Deutschland kein zweites Aquarium, welches so umfassend Heringe
zeigt. Für andere regionale Speisefische wie Hornhecht, Flunder und Dorsch gibt
es übrigens ebenso wenig ein Händlernetzwerk. Auch diese Tiere beschafft die
Aquariencrew des OZEANEUMs selbst.
Das Urgestein Waxdick
Im Jahr 1968 ging das etwa 3-jährige
und ca. 50 Zentimeter große Tier einem Usedomer Fischer ins Netz. Nicht nur
unter den Stören im gut 65 000 Liter fassenden Rundbecken „Flussmündung“ ist er
der Senior in der Gruppe, sondern der „Dienstälteste“ überhaupt im Museum.
Foto: Johannes-Maria Schlorke
Der Gigant der Meere Blauwal
Er ist nicht nur Größte im OZEANEUM (Modelllänge 26 Meter), sondern auch das größte Tier, das jemals auf der Erde gelebt hat. Kaum jemand wird ihn mal in der Natur beobachten können, deshalb ist er im OZEANEUM originalgetreu für alle in der Ausstellung "1:1 Riesen der Meere" zu bestaunen.
Saugen statt Hoppeln Seehase
Ein Bizarrer
Name, sieht niedlich aus und hat eine Saugscheibe am Bauch mit der er überall Halt machen kann. Zu finden ist der Seehase ohne Ohren im Ostsee- und im Nordsee-Aquarium. Momentan sind sogar ganz viele Baby-Seehasen in einem Schaubecken zu sehen.
Wenn von
„Deutschem Kaviar“ die Rede ist, handelt es sich um den Rogen von Seehasen.
Foto: Johannes-Maria Schlorke
Mehr zum Stralsunder OZEANEUM erfahren Sie hier:
Stralsunder Ozeaneum hat große Pläne
Seit der Eröffnung heute vor zehn Jahren kamen 6,2 Millionen Gäste ins Stralsunder Ozeaneum. Nun ist die Fusion mit dem Deutschen Meeresmuseum geplant.
Geburtstagsfeier des Ozeaneums mit Besucherrekord
Zum 10. Jubiläum konnte das Museum den in diesem Jahr bisher
besucherstärksten Tag mit 6500 Gästen feiern. Das Ozeaneum hatte im Jahr
2010 den Titel "Europäisches Museum des Jahres“ erhalten. Für
2019 ist die Fusion mit dem Meeresmuseum geplant.
Ozeaneum wird gereinigt
Mitarbeiter des Museums in Stralsund putzen in dieser Woche die 7000 Quadratmeter große Fassade des Gebäudes